1. Lebenswoche

So, dann möchte ich doch gerne von der ersten Woche unserer D-chen berichten. 

Wie von uns gewohnt, gibt es die wichtigste Info vorab: Mama und Welpen geht es bestens. Wir haben jederzeit ein Auge auf die drei. Maddies Kaiserschnitt-Narbe bedarf guter Pflege und das ist gar nicht so leicht. Durch das große Gesäuge kommt kaum Luft ran, immer wieder filzt sich Fell um die Naht und dass die Welpen beim Trinken nicht gerade zimperlich sind, tut einem schon echt leid. Aber: die Narbe verheilt prima, wir desinfizieren und cremen ab und an mit Manuka Lind ein und so sollte bald nicht mehr viel von der großen OP zu sehen sein. Auch ein kurzer Check-Up unserer Tierärztin ergab, dass es Mama und Welpen prima geht und wir keinen Grund zur Sorge haben. Die Fäden werden kommendes Wochenende gezogen. 

Typisch Maddie war sie die ersten 3 Tage schrecklich aufgeregt und nahm ihre Mutterrolle viel zu ernst. Das hat sich nun aber wesentlich gebessert, sogar so sehr, dass ich sie ab und an in die Wurfkiste schicke, weil sie sich doch sehr große Pausen außerhalb nimmt. Die darf sie auch haben, aber unsere beiden Mädels möchten etwas öfter entleert werden als wir und Maddie das gewohnt sind. Und das liegt ganz einfach daran, dass die beiden es ausnutzen, ein Gesäuge von 10 Zitzen zur Verfügung zu haben. 

Ich hatte mit Züchterfreunden gesprochen, die schon solch kleine Würfe hatten und mir versicherten, dass die Welpen gar nicht alle Zitzen antrinken werden. Von wegen! Die beiden trinken zwei Zitzen an, die Milch läuft und sobald sie versiegt wird an das nächste Paar Zitzen gewechselt - und das so lange bis da wirklich gar nichts mehr zu holen ist. So sind alle 10 Zitzen aktiv, wenn auch zum Glück nicht so prall gefüllt wie bei einem größeren Wurf. Es ist schon super, dass der Körper hier die Milchmenge etwas reguliert. Ich denke, die beiden würden sonst platzen. ;) 

Und so haben wir tatsächlich ab und an zwei Mädels in der Kiste liegen, die vor sich hin jammern und keine bequeme Liegeposition mehr finden, weil der dick vollgefressene Bauch spannt. Es sieht auch ziemlich lustig aus wie sie sich fortbewegen. Sie könnten schon agiler sein, jetzt im Alter von einer Woche, aber da ist eben diese große, schwere Kugel im Weg, die mitgeschleppt werden muss. 

Tja, über Milchstau müssen wir uns also keine Gedanken machen, aber dafür sorgen, dass Maddie die Kleinen oft entleert und ab und an helfen auch wir mit Wärme und einer kleinen Bauchmassage. Das wird jetzt in den kommenden Tagen viel besser werden, da sich die Welpen dann eigenständig entleeren können und hierfür keine Stimulation mehr benötigen. 

Maddies Adoptions-Zwang hat sich auch gebessert. Bis auf 2 bestimmte Bälle aus dem Garten, die einfach immer noch mit in die Wurfkiste müssen, bleibt jetzt endlich mal alles an Ort und Stelle. Sie klaute tagelang alles was sie finden konnte, holte sogar Socken aus der Wäsche und legte sie in die Kiste zu den Welpen. Einzig beim Tauschen der Spielsachen, wenn ich die Wurfkiste reinige, muss ich noch etwas aufpassen. Maddie schleppt mir sonst die beiseite gestellten Spielzeuge, die ich eigentlich waschen möchte, wieder zurück zu ihren Welpen. Manchmal denke ich, dass sie es selbst kaum glauben kann, dass da nur zwei kleine Würmchen - okay, es sind eher zwei dicke Speckmaden ;) - in der Wurfkiste liegen. Kurzzeitig hatte sie auch unsere Tochter adoptiert. Wenn Kalea weinte, rannte Maddie sofort zu ihr und meinte nach ihr schauen zu müssen. Und ich muss auch gestehen, dass ich ein paar Tage gebraucht habe um mich zurecht zu finden. Mir war nicht klar, wie ähnlich sich Welpen- und Babygeräusche oftmals sind. Es galt erstmal genau herauszuhören, wer denn jetzt meine Aufmerksamkeit möchte, Hunde- oder Menschenbaby. Wie oft habe ich auf den Bildschirm der Babycam geschaut, wenn ein Welpe einen Ton von sich gab, dabei schlief unsere Tochter seelig. Maddie und ich werden aber immer besser in unseren Rollen und so ist nun alles sehr entspannt. 

Dadurch, dass es nur zwei Welpen sind, habe ich bei diesem Wurf das Rotlicht im Einsatz. Ich vermeide es wenn möglich, da unsere Hündinnen (typisch Goldie) ziemlich hitzeempfindlich sind und nicht gerne unter der warmen Lampe liegen, aber dieses Mal muss es leider sein. Maddie ist zwar nicht begeistert, aber nimmt es tapfer hin. Das Licht wird sicherlich auch mit ein Grund für die großen Pausen außerhalb der Kiste sein. Zum Glück werden wir es bald schon nicht mehr benötigen. 

Bändchen tragen die zwei Mädels nicht, da sie so gut zu unterscheiden sind. In der Gewichtstabelle steht "gold" und "hellgold", weil eben eine dunkler und eine heller ist. Beide haben einen weißen Fleck auf der Stirn, den Goldies gerne haben und der sich mit der Zeit verlieren wird. Die dunklere der beiden hat einen recht großen Fleck, der eben durch den Farbunterschied auch mehr auffällt, der Fleck der helleren Hündin ist klein, schmal und eher unauffällig. Wir werden ab und an stundenweise Bändchen hin machen, damit sie gewohnt werden etwas um den Hals zu tragen. Später üben wir das Tragen von richtigen Halsbändern und Geschirren sowieso. 

Die Nabel sind schon nach 3 Tagen abgefallen und sauber verheilt. Aktuell wachsen die Krallen stark, die wir jetzt dann auch bald das erste Mal kürzen werden um das Gesäuge der Mama zu schützen. Das Pigment entwickelt sich gut, die Pfoten, Näschen und Augenlider sind schon schön schwarz. Bald werden sich die Augen öffnen, die hellgoldene Hündin blinzelt schon mit geschlossenen Augen und man merkt, dass es um ihre Augenlider nicht mehr ganz so fest ist.

Eine Faustregel besagt, dass die Welpen ihr Gewicht bis zum 10. Lebenstag verdoppelt haben sollten. Darüber müssen wir uns natürlich keine Sorgen machen. Das goldene Mädchen hat es am 7. Tag geschafft und ihre hellgoldene Schwester sogar einen Tag früher. Die Gewichtsentwicklung ist unten der Tabelle zu entnehmen. 

Natürlich haben wir wie gewohnt mit Vollendung der ersten Lebenswoche auch das erste Fotoshooting gemacht. Ich bin echt stolz auf die zwei Mädels, die beide sehr gechillt waren, trotz der völlig anderen Situation - helles Licht, neue Gerüche, etc.. So sind auch tolle Fotos entstanden mit denen ich mich dann nun aus dem ersten Update zur Entwicklung unseres D-chen-Duos verabschieden werde! 

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