4. Lebenswoche

Heute, im Alter von genau 4 Wochen, ist schon Halbzeit bzgl. unserer Zeit mit den C-chen... kann das denn wirklich schon sein? Manchmal möchte man die Zeit anhalten, aber leider geht das nicht. 

Das Wichtigste zuerst: Mama und allen Welpen geht es ausgezeichnet. Dieser Wurf und auch Mama Vanya sind so pflegeleicht und völlig ohne Komplikationen gleich welcher Art, dass man schon sagen muss: wenn jeder Wurf so wäre, dann wäre züchten einfach! Aber: so langsam werden die Kleinen richtige Hunde und dementsprechend wird die Aufzucht noch anstrengender werden, vor allem bei 10 kleinen Fellnasen, die alle gut geprägt und sozialisiert werden möchten. Dieses Hobby ist dann doch ein Knochenjob und das versteht nur, wer mal einen Wurf Welpen großgezogen hat. ;)

Ich möchte gerne von den Charakteren der 10 Hundekinder erzählen, da diese nun deutlich zum Vorschein kommen. Wie immer, beobachten wir von Anfang an genau um jeden Charakter zu kennen, dementsprechend darauf eingehen und das Hundekind auch an die passende Familie vermitteln zu können. Mr Schwarz und Mr Braun sind unsere feinfühligen Rüden, die beide sehr sensibel sind ohne dabei ängstlich zu sein. Mr Schwarz zeigt dabei etwas mehr Arbeitslinie und Durchsetzungsvermögen als unser Mr Braun. Mr Braun ist ein kleiner Engel, der unglaublich anhänglich und verschmust ist und uns immer wieder mit seinen großen Kulleraugen einfach nur ansieht, was die Herzen nur so schmelzen lässt. 
Mr Blau und Mr Grün sind die etwas kernigeren Rüden. Mr Blau ist optisch und charakterlich seinem Papa sehr ähnlich. Er hat eine gute Portion Arbeitswille und etwas "Pfeffer im Hintern" abbekommen. Er liebt es mit allem zu spielen an das man ordentlich ziehen kann, am liebsten Haare. Er liegt charakterlich zwischen unseren Sensibelchen und Mr Grün. Mr Grün ist ein Rüde der weiß was er will. Als unser kleiner Ausbrecherkönig, lässt er sich auch nur ungern begrenzen und hat schon ganz schön "die Hosen an". Trotzdem ist er sehr lieb und hat viel Will-to-Please. Nebenbei ist er das absolute Ebenbild von Opa Ghino und ein Bild von einem Rüde. Wäre er kein Ichthyose-Träger, hätte ich viel daran gesetzt, dass er in seiner neuen Familie Deckrüde wird. Jaaa, wir haben sogar getestet, da dieser Wurf so unglaublich gut gelungen ist. Leider hatten wir kein Glück, aber man kann eben auch nicht alles haben. ;)

Nun zu den Mädels. Mit Miss Gelb haben wir die Schweiz. Sie ist tatsächlich eine sehr ausgeglichene und harmoniebedürftige Hündin, der Spielen wichtiger ist als alles andere. Sie ist so weltoffen, dass sie uns mit ihrer lockeren und lustigen Art immer wieder begeistert. Miss Grau ist auch sehr ausgeglichen, aber mit ein bisschen mehr Sturkopf sowie Arbeitslinie und dafür eine Freude am Menschen, wie ich sie bei Welpen noch nie erlebt habe. Kein Welpe freut sich über den Kontakt zu einem Menschen so wie Miss Grau. Sie überschlägt sich fast vor Begeisterung und wedelt so heftig, dass der ganze Hund wackelt und man meinen könnte, sie hebt gleich ab. Ich freue mich jedes Mal und muss so lachen, wenn sie mich im Auslauf entdeckt und sich vor Freude nicht mehr halten kann. Das ist unglaublich süß und ich hoffe sehr, dass sie das beibehält. 
Man muss schon sagen, dass die Ausgeglichenheit bei allen in Hinblick auf die Eltern keine Überraschung ist. Vor allem Mama Vanya lebt ihnen das auch aktiv vor. So ist auch unsere Miss Rosa ein ausgeglichenes, verspieltes Hundekind, die jedem Ärger aus dem Weg geht. Miss Rosa hat etwas mehr Fell abbekommen als die anderen Welpen und sieht aus wie ein laufender Teddybär. Miss Orange war anfangs unsere kleine Beobachterin. Sie saß gerne ganz unscheinbar in der hintersten Reihe und sah sich das Geschehen an. Hier haben wir mit Hilfe von Oma Maddie dafür gesorgt, dass sie mehr aus sich rauskommt und das hat gleich so gut funktioniert, dass sie nun wie Miss Gelb eine von den verspieltesten Welpen ist. Beobachten ist trotzdem ihr Ding, sie schaut immer genau hin und macht viel mit den Augen. Auch bei ihr merkt man die Portion Arbeitslinie, die wir durch die Wahl des Deckrüden bewusst mit einfließen lassen wollten. Apropos Arbeitslinie: Unsere Miss Rot ist optisch wie auch charakterlich am dichtesten an der Arbeitslinie dran. Ohne überdreht zu sein, ist sie ein aufgewecktes und vorwitziges, kleines Hundekind, die "Pfeffer im Hintern" und viel Ausdauer beim Spielen hat. 

Dann wäre da noch unsere Miss Lila. Miss Lila ist das Abziehbild von Vanya. Sie gleicht ihrer Mutter optisch so sehr, dass es schon fast unheimlich ist. Ich habe immer wieder das Gefühl die Zeit wurde zurückgedreht und da kommt die kleine 4 Wochen alte Vanya auf mich zu. Witzig, dass sie sogar die gleiche Bandfarbe trägt. Das wars dann aber auch schon mit Gemeinsamkeiten, denn Miss Lila ist charakterlich eine Wucht. Sie ist mehr Rüde als es jeder Rüde in diesem Wurf es sein könnte. Sie ist durchsetzungsfähig, wehrhaft und hat einfach gerne das Sagen. Einzig bei lauten Geräuschen ist sie etwas vorsichtig, was wir momentan fleißig mit ihr üben. Zum Glück sind wir mit Vollzeitjobs und 3 Hunden voll und ganz ausgelastet, denn das Wesen von Miss Lila gepaart mit ihrer Arbeitsbereitschaft und ihrer Aufmerksamkeit ist für mich schon sehr reizvoll. Für unsere kleine Krawallmaus müssen wir noch eine passende Familie finden, der bewusst ist, was für ein toller Hund das ist und sie dementsprechend auch weiter auf- und erzieht. 

Und damit wären wir auch schon beim nächsten Thema: die Besuche. Ab kommender Woche werden uns die künftigen Welpeneltern besuchen und wir werden auch schon schauen, welches Bärchen denn zu welcher Familie passen könnte. Das ist sehr spannend und für mich eine Zeit in der ich ein bisschen zur Glucke werde, denn die ersten Besuche und das Aussuchen versetzt mir immer einen Stich. Das macht nochmals bewusst, dass die Süßen nicht für immer bei uns bleiben werden. Zum Glück kennen wir die meisten Familien schon durch die Besuche vor der Geburt der C-chen persönlich und wie immer werden unsere Welpen nur an die besten Familien gegeben - das tröstet sehr. 

Jetzt, da Sehen und Hören vollständig ausgebildet sind, setzen wir die Welpen wohldosiert immer wieder neuen akustischen und optischen Reizen aus. Sie zeigen sich sehr unerschrocken und neugierig. Auch die Ausläufe, egal ob im Haus oder im Garten, werden immer wieder durch neue Dinge ergänzt. Wie bei all unseren Würfen, sind Spielzeuge, die knistern, der absolute Renner. Von all unseren Geräten, haben wir nun als erstes das Wackelbrett in den Auslauf gestellt, da dieses am Besten das Gleichgewicht und die Koordination übt. 

Ziegenmilch gab es diese Woche auch schon, allerdings hätte man meinen können, die Welpen haben schon immer aus dem Napf getrunken. Alle wussten sofort was zu tun ist und tranken wie die Großen. So sind auch die Manieren einwandfrei, niemand badet im Napf und damit bleiben Welpen und Umgebung überraschend sauber. Da das so gut klappt, werden wir jetzt schon langsam mit der Fleischfütterung beginnen. 

Heute haben wir von jedem Bärchen ein schönes Kopfportrait gemacht: