2. Lebenswoche

Eine ereignisreiche Woche liegt hinter uns und den B-chen, die seit gestern schon 2 Wochen alt sind.

Maddie hatte in der vergangenen Woche zwei, drei Tage an denen sie etwas passiv war. Ich weiß nicht genau woran es lag, ihr ging es eigentlich ganz gut, sie hatte etwas Magengrummeln und Blähungen, aber war sonst fit. Trotzdem scheinte sie Etwas zu beschäftigen, weshalb sie zwar regelmäßig zum Säugen zu ihren Welpen ging, sich aber ansonsten viel außerhalb der Wurfkiste aufhielt. Die Welpen hätte das nicht großartig gestört, wenn Maddie nicht auch noch die Entleerung vernachlässigt hätte. Da wurde dann doch auch diese sonst immerzu grundzufriedene Mädels-Gang etwas pampig und beschwerte sich (zurecht!) über Bauchweh und Druck, den sie nicht loswerden konnten. Aber alles halb so wild - ein feuchtes, warmes Handtuch und Massage von Menschenhand tun es genauso gut und schaffen Linderung.

Ich dachte mir schon, das kann ja heiter werden, wenn ich diesen Part nun dauerhaft übernehmen muss, aber prompt kam die Lösung: VANYA! Ich bin immernoch sehr erstaunt über das was sich hier abspielte und immernoch abspielt, denn das habe ich in knapp 11 Jahren Zucht noch nie erlebt. Wie als hätte Vanya um das Problem gewusst, übernahm sie mit ihren 1 1/2 Jahren und natürlich ohne jemals selbst Welpen gehabt (oder überhaupt bisher miterlebt!) zu haben, instinktsicher und liebevoll das Entleeren der Mädels. Und auch Maddie verwunderte mich sehr. Normalerweise dulden Mutterhündinnen keine anderen Hündinnen in der Nähe ihrer Welpen - in der freien Natur ginge es immerhin in einem solchen Moment um Leben und Tod. Hierbei spielt es auch meist keine Rolle, dass die Hunde miteinander verwandt sind oder zusammen leben. Wie als wusste Maddie, dass es gerade eben nicht anders geht, ließ sie Vanya gewähren. Anfangs streckte Vanya nur vorsichtig den Kopf über den Rand in die Kiste und nahm sich einen Welpen nach dem anderen vor, doch schon bald stand sie in der Wurfkiste und nicht nur das: sie lag gemeinsam mit Maddie darin! Maddie am Säugen und Vanya gleichzeitig am Entleeren. Ich dachte wirklich ich spinne! ;)

Wie schon erwähnt, war Maddies passive Phase nach zwei, drei Tagen vorrüber und so kümmert sie sich wieder vollständig um alle Bedürfnisse ihrer Welpen. Abgesehen davon, können sich die Bärchen nun selbst entleeren und brauchen keine Stimulanz mehr. Allerdings haben die Welpen nun zwei Mamas, die mehrmals täglich gemeinsam in der Kiste liegen und sich die Arbeit teilen. Ich habe davon bestimmt schon tausend Videos gemacht, weil mir das sonst niemand glaubt und ich es selbst kaum begreifen kann. An dieser Stelle muss ich auch erwähnen, dass ich sowieso schon in Vanya vernarrt bin ohne Ende, aber das hat mich so unglaublich bewegt und macht mich unfassbar stolz auf diese Hündin, die einfach etwas ganz Besonderes ist!

Jetzt habe ich doch gerade spontan entschlossen, drei kleine Videos vom Handy hochzuladen:

Die Welpen machen gerade wahnsinnige Schritte in der Entwicklung. Vor 5 Tagen öffneten sie langsam ihre Augen. Miss Gelb konnte es dabei nicht schnell genug gehen, während es Miss Rosa mit dem Durchblick gar nicht eilig hatte. Waren sie dann trotzdem zunächst noch blind, sah das am anderen Tag schon ganz anders aus. Sie schauten mich an als wäre ich ein Ufo und wie als würde mein Anblick als Reizüberflutung nicht schon reichen, gehen nach und nach die Ohren auf und das Ufo gibt auch noch Töne von sich! ;) Schon zwei Tage bevor die Augen sich zu öffnen begonnen hatten, fiel auf, dass die Welpen sich für ihre Umwelt interessieren. Kuscheltiere und wir wurden regelmäßig schnüffelnd untersucht und sie nahmen sich auch gegenseitig immer mehr wahr und knabberten (zahnlos) aneinander. Und flink sind unsere Mädels! Ich glaube, ich habe noch nie Welpen großgezogen, die so früh schon so gut und schnell laufen konnten. Und klettern! Wir müssen schon das dritte Brett am Eingang der Wurfkiste einspannen, da sich kleine Kletterköniginnen, wie z. B. Miss Gelb und Miss Grün sonst daran hochziehen.

Das Älterwerden bringt aber auch bei kleinen Welpen nicht nur schöne Dinge mit sich. So mussten sie gestern die erste Wurmkur hinter sich bringen. Geschmeckt hat sie natürlich überhaupt nicht, aber ich bin trotzdem stolz, sie haben das toll gemacht und hätten deutlich unkooperativer sein können. Trotzdem: Begeisterung hätte anders ausgesehen, doch was sein muss, muss eben sein! Da die kleinen Krallen aktuell ziemlich scharf werden, wird wohl das Krallenschneiden die nächste Erfahrung sein, die sie nicht unbedingt lieben werden, aber wir müssen etwas auf die Mama aufpassen, damit die Welpen ihr beim Trinken nicht das Gesäuge versehentlich blutig kratzen. Ich bin mir aber sicher, dass die Mädels auch das super mitmachen werden, so pflegeleicht wie sie allesamt sind!

Und weil alle so schön brav sind, haben wir auch das wöchentliche Fotoshooting sehr schnell über die Bühne gebracht. Einzig Miss Hellblau hatte wenig Lust, sie hätte lieber geschlafen. Miss Grün war ganz angetan vom kleinen Stoff-Eselchen und schob ihn ständig aus dem Bild. Wir haben echt tolle Bilder hinbekommen, gut zu sehen sind die wunderschönen Köpfe aller 6 Mädels - ich bin mir sicher, sie werden allesamt wunderschöne Hündinnen mit viel Ausdruck. Nächste Woche kann ich sicherlich mehr zu den einzelnen Charakteren sagen. Hier beobachte ich schon sehr viel und genau.

Ich könnte noch viel mehr schreiben und erzählen als ich hier sowieso schon mache, aber dann muss ich bald ein Buch schreiben. Deshalb ist jetzt Schluss und ich freue mich auf all das was in den nächsten Tagen passieren wird und berichte davon ja sowieso schon bald in der 3. Lebenswoche. Bis dann!

Bilder vom Handy: