8. Lebenswoche

Etwas verspätet möchte ich nun mit dem letzten Eintrag das Wochentagebuch unserer A-chen abschließen. Verspätet deshalb, weil wir die letzten Tage mit den Welpen in vollen Zügen genossen und die erste Zeit nach dem Auszug ihrer 5 Geschwister uns besonders um unsere Vanya gekümmert haben.

Aber zunächst von vorn: Am Montag, den 14.09.2020 ging es morgens zu unserer Tierärztin, da die Wurfabnahme anstand. Morgens um 7 Uhr war es noch feucht im Garten und nachdem alle Bärchen eine Runde getobt und sich ordentlich nass gemacht hatten, nahmen alle ein kräftiges Bad im Sandkasten. Wir hatten dann noch genau 5 Minuten bis wir los mussten um alle Welpen wenigstens etwas zu putzen, da wir mit solchen Dreckbärchen nicht beim Tierarzt erscheinen wollten. Es war eine wirklich witzige Aktion und typisch für unsere Welpen, haben sie alles einfach mitgemacht. Nur unsere Vanya dachte sie knurrt mich beim Abrubbeln einfach mal an, mal sehen was passiert. Passiert ist natürlich gar nichts und ich habe einfach weiter gemacht und das hat sie dann auch akzeptiert. Ganz schön selbstbewusst die kleine Dame.

Die Fahrt zum Tierarzt war durch das Autotraining überhaupt kein Problem. Wir hatten einen Termin extra vor der normalen Sprechstunde, damit die Praxis noch frisch desinfiziert war und keine kranken Tiere vorher dort behandelt wurden. Wir wollten auf jeden Fall verhindern, dass sich die Welpen etwas einfangen. Das Wartezimmer gehörte also uns allein und war auch super schön vorbereitet, ausgelegt mit Decken und welpensicher gemacht. Ich glaube es war so geplant, dass wir im angrenzenden Behandlungsraum immer den Welpen vom Warteraum bringen, der aktuell untersucht werden soll. Aber nicht mit unseren Bärchen – kaum wurde die Türe geöffnet, stürmten alle den Behandlungsraum und machten dort richtig Party. Felix war während der gesamten Wurfabnahme pausenlos damit beschäftigt zu verhindern, dass wir unsere Hundehaftpflichtversicherung für Renovierungskosten in Anspruch nehmen müssen. Wir alle hatten richtig Spaß und ich war in diesem Moment so unglaublich stolz auf diese selbstbewussten, kleinen Hunde, die einfach vollkommen ohne Angst alles entdeckten, was es zu entdecken gab.  

Und so selbstbewusst war auch jedes Bärchen auf dem Behandlungstisch. Alle wurden gründlich untersucht, erst gechippt und dann geimpft. Weder das Impfen, noch das Chippen wurde bemerkt und nur Enya kommentierte ganz zum Schluss die Impfung mit ein bisschen Gemecker. Könnte aber natürlich auch sein, dass sie einfach nur von diesem langweiligen Tisch runter wollte. Jedem Welpen wurde mit einer einwandfreien Gesundheitsbescheinigung bestätigt, dass er rundum gesund und ohne Rassefehler ist. Bei jedem Kämmen mit dem Flohkamm, war von Parasiten keine Spur, aber natürlich kam hier der Sand doch noch zum Vorschein. Erst als wir eigentlich schon fertig waren, wurde die Bande müde und einer nach dem anderen schlief auf dem Boden des Behandlungsraums ein. Mama Maddie bekam dann noch ihre schon seit 2 Wochen überfällige Impfung, mit der wir bis zur Wurfabnahme warteten, da man diese nicht bei säugenden Hündinnen verabreichen sollte und dann ging es auch schon wieder ab nach Hause.

Die nachfolgenden 2 Tage gingen wir alles ruhig an und machten auch keine Ausflüge mehr, damit die Welpen in aller Ruhe die Impfung verkraften konnten. Keiner der Welpen zeigte eine Reaktion und alle sind bis heute putzmunter. So zogen dann am Mittwoch Vito und Kaya aus, am Freitag Ronja und am Samstag machten sich Smilla und Enya auf den Weg in ihr neues Zuhause. Die Freude jeder Familie war quasi greifbar, als sie ihre Bärchen abholen kamen. Wir freuten uns mit ihnen, aber natürlich bluteten gleichzeitig unsere Herzen. Es war schwer gefasst zu bleiben, aber wir haben uns hier ganz gut geschlagen, auch wenn uns wirklich elend zumute war. Dass wir so tolle Familien für unsere Welpen gefunden haben, tröstet natürlich ungemein und als ich jedes Bärchen zum Auto trug und nochmals knuddelte und küsste, wusste ich ja schon, dass das kein Abschied für immer sein wird und dass wir noch viel von unseren A-chen hören und sehen werden.

Und so ist es auch – wir hatten die ganze Welpenzeit über eine Whatsapp-Gruppe und diese bleibt natürlich bestehen. Hier melden sich unsere Familien fleißig mit Berichten und Bildern unserer Süßen. Und ich bin ganz stolz darauf erzählen zu dürfen, dass sich alle Welpen in ihrem neuen Zuhause pudelwohl fühlen, sie sich super weiterentwickeln und weiterhin so lieb, selbstbewusst und immerzu gut gelaunt sind, wie sie es bei uns schon waren. Sie machen ihren Welpeneltern viel Freunde und alle Familien kümmern sich rührend. Das penible Sortieren der damals 700 Anfragen und Heraussuchen von 5 Familien, die wir für passend als Welpenfamilien für unserere Welpen einschätzten, hat sich ganz und gar gelohnt.

Auch unsere eigene Wahl mit Vanya, hätten wir nicht besser treffen können. Sie passt perfekt zu uns und ich bin schon unbeschreiblich vernarrt in diesen kleinen Hund und freue mich irrsinnig auf die kommende Zeit. Es ist natürlich etwas ganz Besonderes, einen Hund von seinem ersten Atemzug an bei sich zu haben und so haben wir jetzt schon eine sehr innige Bindung, die sich noch weiter vertiefen wird.

Mit viel Wehmut und dicken Tränen in den Augen, schließen wir also hiermit das Wochentagebuch unserer A-chen. Ich kann gar nicht in Worte fassen wie schön die vergangenen Wochen der Welpenaufzucht für uns waren. Dieser Wurf bedeutet mir als letzter Wurf von Ghino und als erster Wurf nach meiner langen Zuchtpause, den ich zudem erstmals völlig selbstbestimmt großziehen konnte, unglaublich viel.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Allen, die uns durch diese tolle Zeit begleitet haben. Lieben Dank an unsere tollen Familien, die den Welpen ein so schönes und artgerechtes Zuhause geben. Vielen Dank an unsere Freunde und Familien, die alle etwas zu kurz kamen und gleichzeitig mitgefiebert und für regelmäßigen Welpenbesuch gesorgt haben. Vielen Dank an meine Desy, die mir jederzeit die (zugegeben manchmal etwas übertriebenen) Sorgen genommen und mir jederzeit mit einem offenen Ohr zur Seite gestanden hat.

Ganz besonderen Dank gilt natürlich meinen zukünftigen Schwiegereltern, ohne die das Ganze gar nicht machbar gewesen wäre. Sie haben sich ausgezeichnet um unsere Hunde und Welpen gekümmert, während wir unseren Jobs nachgehen konnten. Und bei meinem lieben Verlobten Felix sind 1000 Danke noch lange nicht genug. Seinem mutigen Einsatz war es zu verdanken, dass aus der Geburt nicht doch noch ein Kaiserschnitt wurde und ohne seiner großen Liebe zu unseren Hunden und mir, seiner unermüdlichen Hilfe Tag und Nacht (immerhin hat er freiwillig 8 Wochen bei den Welpen geschlafen!), hätte ich das alles gar nicht geschafft. Ich kann gar nicht sagen wie froh ich bin, einen Mann an meiner Seite zu haben, der diese Leidenschaft mit mir teilt und für unsere Hunde und Welpen absolut jedes Opfer bringen würde - ohne mit der Wimper zu zucken. VIELEN DANK! 

Zum Abschluss die letzten Bilder, die wir in der 8. Lebenswoche noch gemacht haben und natürlich auch die Gewichtstabelle. Wir wünschen unseren Welpen ein gesundes, langes und glückliches Leben - machts gut!